Diskussionsveranstaltung mit Costis Hadjimichalis (Athen)
Nach vier Jahren hat sich in Griechenland die tiefgreifende Austeritätspolitik nicht nur als wirkungslos erwiesen, sie hat auch einen ökonomischen Teufelskreis aus Arbeitslosigkeit und Schulden, sinkenden Steuereinnahmen und profitorientierter Wirtschafts- und Finanzpolitik ins Leben gerufen. Sie führt das Land aus der gegenwärtigen Rezession in eine andauernde Depression ohne sichtbaren Ausweg. Doch die rechte Regierung will uns glauben machen, dass es sich um eine „Erfolgsgeschichte“ handelt: Erstens weise der Staatshaushalt zum ersten Mal seit Jahren einen Primärüberschuss auf; zweitens sei Griechenland auf die internationalen Finanzmärkte zurückgekehrt.
In seinem Vortrag argumentiert Costis Hadjimichalis, dass dieser „Erfolg“ auf Kosten eines Großteils der griechischen Bevölkerung geht. Es handelt sich um das Resultat eines Klassenkampfes, in dem reiche Eliten gewinnen – zumindest bislang. Für die im Mai anstehenden Europa-, Regional- und Kommunalwahlen hofft er auf Erfolge für Anti-Austeritätsparteien und -kandidat/innen der Linken, die ein deutliches Zeichen des Widerstands an Premierminister Samaras und seine nationalen und internationalen Verbündeten, wie Frau Merkel, senden werden.
Costis Hadjimichalis ist emeritierter Professor der Harokopio Universität (Athen) und aktiv an den Protesten gegen die Austeritätspolitik in Griechenland beteiligt.
Der Vortrag wird auf Englisch gehalten, Nachfragen können ggf. übersetzt werden.
Ort: Club Voltaire, Kleine Hochstraße 5, 60313 Frankfurt am Main
Datum: 05. Mai 2014
Uhrzeit: 20.00 Uhr
Veranstalter_innen: AK Kritische Geographie mit dem Club Voltaire