Der Berliner Stadtteil Oberschöneweide steht seit den Anfängen der Industrialisierung Berlins („Elektropolis“) bis zum Ende der DDR synonym für Fabriken und Industrieproduktion der Elektrotechnik und metallverarbeitende Industrie. Heute ist Oberschöneweide durch die Folgen der seit 1990 einsetzenden Deindustrialisierung und einer sozialräumlichen Peripherisierung des Stadtteils gekennzeichnet. Große Teile der ehemaligen Industrieareale liegen noch brach bzw. sind von Leerstand gekennzeichnet. Gleichzeitig wurden Wohnungen im Rahmen von Sanierungsförderung modernisiert oder durch Neubauten ergänzt. Die hier entstandenen renovierten Altbauwohnungen können teuer vermietet werden bzw. wurden in Eigentumswohnungen umgewandelt. Diese städtebauliche Entwicklung der einerseits innenstadtnahen attraktiven Wohnlage und der punktuellen baulichen Aufwertung des Viertels, sowie Weiterlesen (externer Link) →
Archiv der Kategorie: AK Berlin
Kiezspaziergang am 24.9.2016: Kiezkämpfe und Protestkunst in Kreuzberg – Ein Spaziergang zu Aufwertung, Verdrängung und Widerstand mit Blick auf politische Wandmalereien
Kreuzberg ist seit Jahren Austragungsort unterschiedlichster gesellschaftlicher Konflikte und Kämpfe und steht exemplarisch für die gegenwärtigen Konflikte um Aufwertung und Verdrängung in Berlin. Künstlerische Interventionen im urbanen Raum waren und sind dabei oftmals Ausdruck sowie beliebtes Mittel der Kommunikation von Protest, um politischen Forderungen Ausdruck zu verleihen und Stadtraum anzueignen und mitzugestalten. Bis heute sind diese künstlerischen und politischen Aneignungen von Gebäudefassaden zentraler Bestandteil des Erscheinungsbildes des Bezirks und tragen nicht zu Letzt auch zu dessen hippem, kreativem Image bei, welches gerne im Zuge von unternehmerischen Stadtpolitikstrategien vermarktet wird.
Dieser Kiezspaziergang führt zurück in die Anfangszeiten von künstlerischen urbanen Aktivismus im Weiterlesen (externer Link) →
Neuerscheinung: MieterEcho 382 zum Thema “Teilen und Leiden. Zweckentfremdung, Ferienwohnungen und Touristifizierung”
Das “MieterEcho”, die Zeitschrift der Berliner MieterGemeinschaft, greift in seiner Ausgabe vom August 2016 das Thema “Touristifizierung” in Berlin auf. Alle Beiträge sind online frei verfügbar.
Veranstaltungshinweis: Abgedämmt und dann verdrängt … Verdrängung von MieterInnen durch Energetische Modernisierung am Beispiel Pankow
Podiumsveranstaltung am Mittwoch, dem 21. September 2016 um 19 Uhr bei der “Hellen Panke”
Im Jahr 2013 wurde bei der Mietrechtsreform unter der schwarz-gelben Bundesregierung die Energetische Sanierung als Modernisierungsmaßnahme im § 559 BGB eingeführt. Die Kosten von Modernisierungsmaßnahmen im Wohnraum können und werden in den meisten Fallen zu 11% pro Jahr auf die MieterInnen umgelegt. Diese Modernisierungsumlage ist in § 559 BGB geregelt. Eine Modernisierungsmieterhöhung kann der Vermieter verlangen bei baulichen Veränderungen in der Wohnung, die den Wohnwert (z. B. einen Balkon) erhöhen oder eine nachhaltige Energieeinsparung bewirken. Ob sich die Energieeinsparung für die MieterInnen rechnet, ist egal. Auch nach Weiterlesen (externer Link) →
Kritische Umweltforschung und Neo-Nationalismus: zwei Workshops in Hamburg
Im Herbst 2016 gibt es zwei interessante Workshops am Geographischen Institut der Universität Hamburg. Beide Veranstaltungen sind offen für alle Interessierten.
Vom 14. bis 16. Oktober 2016 findet der Workshop “Kritische Umweltforschung” statt, der aktuelle Fragen von Mensch-Umwelt-Beziehungen mit Perspektiven einer kritischen Geographie und Sozialwissenschaft verbindet. Es gibt Vorträge unter anderem zu urbaner politischer Geographie, Umweltgerechtigkeit, Demokratie und Natur, postkoloniale politischer Ökologie und Postwachstum.
Gemeinsam mit dem Arbeitskreis “Politische Geographie” lädt das Institut vom 4./5. November 2016 zum Workshop “Neo-Nationalismus und neue Rechte Bewegungen in Deutschland: (K)ein Thema für die Politische Geographie?”. Themen des Workshops sind unter anderem die Zusammenhänge zwischen Austeritätspolitik Weiterlesen (externer Link) →
Buchvorstellung: Die Legende vom sozialen Wohnungsbau
Anlässlich der Neuerscheinung des Bandes “Die Legende vom sozialen Wohnungsbau” laden die Berliner Hefte zu Geschichte und Gegenwart der Stadt, Kotti & Co und Südblock zur Buchpräsentation am Mittwoch, dem 31. August 2016 um 19 Uhr in das “aquarium” direkt neben dem “Südblock” in der Skalitzer Straße 6 in Berlin-Kreuzberg.
Kiezspaziergang am 23.7.2016: Performing Kreuzkölln. Kollektive Interventionen zur Touristifizierung eines Stadtquartiers
Ich bin ein Reisender, kein Tourist! – Diese im Songtitel der Band Oiro beiläufig beschriebene Ablehnung des Tourist*innen-Seins soll der Ausgangspunkt der in diesem Spaziergang unternommenen „Raumerkundung“ sein. In Zeiten stetig wachsender Reisebewegungen stellt sich die Frage, warum niemand Tourist*in sein möchte. Was heißt das überhaupt? Tourist*in-Sein bedeutet aus performanztheoretischer Perspektive, dessen Rolle einzunehmen. Tourismus muss aufführt werden, um soziale Realität zu erlangen. Zentral ist demnach die touristische Praxis, aus der Tourismus und all seine Ablehnung hervorzugehen scheint.
Wir wollen Tourismus in allen verschiedenen Formen und Facetten im Stadtraum performativ aufführen! Es wird dabei ebenso um Selbsterfahrung wie um Fremdwahrnehmung gehen: Weiterlesen (externer Link) →
Scheiß auf den Neoliberalismus! – Neues Heft von ACME online
Das Heft 2/2016 von “ACME. An International E-Journal for Critical Geographies” ist erschienen. Alle Beiträge gibt es online hier. Im Heft gibt es auch das Essay “Scheiß auf den Neoliberalismus” von Simon Soringer, das in mehrere Sprachen übersetzt wurde.
Kiezspaziergang am 25.6.2016: Sichtachsen durchkreuzen. Ein Blick hinter die barocken Fassaden der Potsdamer Innenstadt
Hübsch anzusehen ist es ja, dieses Potsdam. Schick gemacht hat es sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten: Gebäude geputzt, Parks gestutzt, und ein Schloss (wiederauf)gebaut hat es sich auch. Stets scheint dabei vor allem der ästhetische Wert im Vordergrund zu stehen: Ob originalgetreue Wiederherstellung von Fassadengestaltungen oder frei gehaltenen (bzw. geschlagenen) Sichtachsen zwischen diversen Gebäuden und städtebaulichen Ensembles – das Auge baut mit.
Doch was passiert eigentlich mit all den Häusern, die angeblich diese Sichtbeziehungen stören, weil sie im Weg stehen oder einfach als zu hässlich erachtet werden? Wohin sollen all die Menschen, die nicht so recht passen ins preußisch-barocke Weiterlesen (externer Link) →
suburban-Preview: Nicht förderungswürdig. Weshalb die Evaluation der Exzellenzinitiative gegen deren Fortsetzung spricht
Passend zur aktuellen Debatte um die Fortsetzung der Exzellenzinitiative gibt es vorab einen Text aus dem zehnten Heft von “suburban”. Der Beitrag von Tilman Reitz, Angela Graf und Christina Möller ist auf der Webseite von “suburban” erschienen.