Die inhaltliche Dokumentation des Kongresses der Kritischen Geographie (Oktober in Tübingen) ist erschienen. Sie umfasst Kurzberichte aus nahezu allen Veranstaltungen des KKGs. Ein herzlicher Dank geht an die Sitzungsorganisator_innen, die termingerecht die Berichte zu ihrer jeweiligen Sitzung eingereicht und damit die Dokumentation erst ermöglicht haben.
Zudem ist auch ein Kurzbericht der KKG-Organisator_innen im Rundbrief Geographie #269 erschienen. Beides steht auf der KKG-Homepage zur Verfügung:
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Archiv des Autors: tp
Lesung „Leute machen Kleider“ – verschoben!
Die Lesung Imke Müller-Hellmanns am 24.10.2017 (Details s. hier) muss leider verschoben werden. Sobald es einen neuen Termin gibt folgt eine Neuankündigung der Veranstaltung.
Herzliche Einladung zum Workshop „Kleine Einführung in die Kritische Geographie“
Hallo ihr da draußen!
Was ist Kritische Geographie überhaupt? Ist nicht jede Wissenschaft kritisch? „Kritisch denken“ hört sich zwar erstmal nach einer guten Sache an, aber was ist damit eigentlich genau gemeint?
Wer Lust hat, sich mit solchen und noch ganz anderen Fragen zu beschäftigen ist nächsten Donnerstagabend herzlich zu unserem Workshop „Kleine Einführung in die Kritische Geographie“ eingeladen! Erstis dürfen sich natürlich besonders willkommen fühlen, aber auch, wenn ihr schon im 18. Semester eingeschrieben seid oder gar nicht an der Uni freuen wir uns über euren Besuch! Auch Nicht-geograph*innen sind natürlich herzlich willkommen. Das Ganze wird in lockerer Atmosphäre mit Getränken stattfinden, keinerlei Vorwissen ist nötig.
Wann? Donnerstag, 26. Oktober um 19.30 Uhr (Dauer: ca. 1,5h)
Wo? Hörsaal des Geographischen Instituts in der Berliner Straße 48
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Lesung „Leute Machen Kleider“ 24.10.2017
Der AK Kritische Geographie Frankfurt lädt ein zur Lesung [pdf]
Wer sind die Menschen, die unsere Kleider herstellen?
Wie leben sie? Imke Müller-Hellmann packt ihre Lieblingskleidungsstücke ein und fährt los: Bangladesch, Vietnam, Portugal, Thüringen, China. Sie reist durch eine weltweit vernetzte, gigantische Industrie, in der, zumal in den Ländern des Globalen Südens, häufig soziale und ökologische Missstände herrschen. Sie erhält Einblicke, die überraschen, und erlebt Situationen, die nahe gehen. Sie dokumentiert, was ihr widerfährt, und schreibt auf, was die Menschen ihr aus ihren Leben erzählen.
Lesung und Diskussion mit Imke Müller-Hellmann
am 24. Oktober 2017, 20 Uhr
im Hausprojekt NiKa, Niddastr. 57, Frankfurt a.M.
Imke Müller-Hellmann, geboren 1975, arbeitet als Jobcoach für Menschen mit Behinderung und schreibt Erzählungen und literarische Sachbücher. Ihre Kurzgeschichten wurden mit Preisen und Stipendien ausgezeichnet, 2014 erschien das Buch Verschwunden in Deutschland – Lebensgeschichten von KZ-Opfern – Auf Spurensuche durch Europa. Für Leute machen Kleider war sie Stipendiatin des Grenzgänger-Programms der Robert-Bosch-Stiftung und des Literarischen Colloquiums Berlin. Die Autorin lebt in Bremen.
Nachruf PD Dr. Jörg Becker (1957-2017)
Wie raumnachrichten.de meldet, ist am 15. August Jörg Becker verstorben, Mitbegründer und Redakteur bzw. Betreiber der geographischen revue sowie von raumnachrichten.de. Er wurde 60 Jahre alt.
Ich habe Jörg zunächst auf Tagungen, dann als Redakteur der geographischen revue, schließlich Mitte der 2000er als Kollegen an der Uni Potsdam als umtriebigen, aktiven, interessierten, nicht immer ganz einfachen, sehr direkten, dabei immer ziemlich coolen Menschen kennengelernt, der sich für die Geographie interessiert hat. Ja, für die Geographie, das Fach als solches, als Ganzen, seine Geschichte, Entwicklung, Fallstricke, all das. Das einte ihn mit den Generationen, die vor ihm kamen, und an denen Auffassungen er sich abgearbeitet hat.
Obwohl Jörgs Blick auf die Geographie stets kritisch war, wollte er sich nie als „Kritischer Geograph“ oder als Anhänger der „Radical Geography“ verstanden wissen. Dabei wäre das durchaus nahegelegen. So hatte er bereits 1985 einen Text von David Harvey ins Deutsche übersetzt (Harvey 1985), sich in seiner Dissertation kritisch mit Untiefen der Postmoderne in der Geographie auseinandergesetzt (Becker 1996) und, gemeinsam mit seinen Gründungskollegen, die geographischen revue um die Jahrtausendwende zur interessantesten kritischen Theorie- und Diskussionszeitschrift der deutschsprachigen Humangeographie gemacht.
Dass seine Interessen und Aktivitäten auch schon zu Studienzeiten ähnlich gelagert gewesen sein müssen, ist der „Festschrift für Jörg Becker“ zu entnehmen, einem auf Schreibmaschine im DIN A4-Fotmat getippten und – nach Impressum – einundzwanzigmal gedruckten Sammelband, der anlässlich seines 28. Geburtstags vom „Freundeskreis Jörg Becker am Geographischen Institut der Georg-August-Universität zu Göttingen e.V.“ (1985) herausgegeben wurde, und der zu Beginn meines Studiums in Göttingen 1992 noch im Fachschaftsraum herumlag. Über 30 Jahre nach dem „Symposium“, auf dem sie basiert, ist die „Festschrift“ ein wunderbares Zeitdokument, das verdeutlich, dass es für kritische (und humorbegabte) Geister Mitte der 1980er Jahre an einem Geographischen Institut, das von einer auch politisch höchst konservativen Physischen Geographie und einer für die Zeit progressiven Anthropogeographie geprägt war, sowohl möglich war als auch nötig erschien, alte wir aktuelle Geographie durch den Kakao zu ziehen. Wie hier der „Weißwurstäquator“ anhand des länderkundlichen Schemas diskutiert oder die Currywurstversorgung Göttingens in Stile einer anwendungsorientierten, raumwissenschaftlichen Stadtgeographie (und zwar höchst kritisch mit Blick auf „Versorgungslücken“!), diskutiert werden, ohne dass der Witz daran erklärt werden müsste (das verstand mal offenbar!), verdeutlich eine Kenntnis vom sowie eine Auseinandersetzung und damit auch eine Identifikation mit dem Fach, wie sie wohl kaum mehr zu finden sein dürften.
Die deutsche Geographie verliert mit Jörg Becker eine seiner leider und zu Unrecht weniger bekannten Vertreter; und die „Kritische Geographie“ einen ihrer Wegbereiter hierzulande.
Bernd Belina
Literatur
- Becker, Jörg (1996): Geographie in der Postmoderne? Zur Kritik postmodernen Denkens in Stadtforschung und Geographie (= Potsdamer Geographische Forschungen 12). Potsdam.
- Freundeskreis Jörg Becker am Geographischen Institut der Georg-August-Universität zu Göttingen e.V.“ (1985): Festschrift für Jörg Becker. Bericht vom Symposium „Jüngere Erkenntnisse der älteren Geographie – Festveranstaltung aus Anlaß des 28. Geburtstags von Jörg Becker am 24. Juni 1985 in Göttingen. Göttingen.
- Harvey, David (1985): Die Raumwirtschaft der kapitalistischen Produktion. Ein marxistischer Erklärungsansatz (= GHM Diskussionspapiere 5). Oldenburg.
Kongress der Kritischen Geographie 09/2017: Programm
Das Programm des Kongresses der Kritischen Geographie (KKG) vom 29.09. – 01.10.2017 in Tübingen ist fertig. Alle sind herzlich eingeladen, nach Tübingen zu kommen und gemeinsam Kritische Geographien zu diskutieren und zu machen. Es fällt kein Teilnahmebeitrag an. Alle Infos hier.
Workshop Kritisches Kartieren
Unser Semesterprogramm geht in die letzte Runde und wir begrüßen dafür das Kollektiv Orangotango aus Berlin. Zusammen mit ihnen werden wir einen Workshop zu „Kritischem Kartieren“ veranstalten. Nach einem kurzen theoretischen Teil,der die Kartographie und das Kartenerstellen aus konstruktivister Sichtweise behandeln wird, werden wir selbst zu Kartograph*innen!
Wir werden uns mit den Themen Sicherheit/Versicherheitlichung und Öffentlicher Raum in Heidelberg auseinandersetzen und aus der Diskussionheraus eigene Karten erstellen. Für den Workshop ist keinerlei Vorwissen notwendig.
Wo? Makerspace, DAI (Deutsch-Amerikanisches-Institut), Sofienstr. 6 (am Bismarckplatz)
Wann? Di 11.07. 17-21 Uhr
Kommt zahlreich und sagt es euren Freunden. Wir freuen uns auf euch!
Reminder CfP KKG Tübingen
Die Vorbereitungen für den Kongress der Kritischen Geographie in Tübingen laufen und es gibt noch in einigen Workshops & Sitzungen Platz für Beiträge. Die einzelnen Abstracts finden sich auf der KKG-Homepage, jeweils mit Kontaktdetails der Organisator_innen.
Zudem gibt es zwei Updates bzgl.:
In der Session diskutieren wir, wo und wie die Analyse des vor 150 Jahren erstmals publizierten Hauptwerks von Karl Marx für unsere heutige theoretische und empirische Auseinandersetzung mit der Welt relevant ist. Dabei soll die Perspektive auf „Arbeit“ im Zentrum stehen. Wo und wie helfen uns Kategorien wie konkrete und abstrakte Arbeit, Arbeitskraft und ihre Reproduktion, Wertbestimmung und Verwertung, Gebrauchswert, Ausbeutung und Klassenverhältnisse, der Mensch als gesellschaftliches Naturwesen u.a. dabei, aktuelle Entwicklungen und Zumutungen theoretisch in den Griff zu kriegen? Was haben diese zunächst strukturtheoretischen Bestimmungen aus Das Kapital mit aktuellen sozialen Praxen, vom (widerständigen) Alltagshandeln bis hin zu Arbeitskämpfen, zu tun?
Ziel der Session ist es, in einen Austausch zu Aktualität und Nutzen von Kategorien und systematischen Zusammenhängen, wie sie in Das Kapital entwickelt wurden, zu treten. Wir freuen uns über Vorschläge für 10-minütige Inputs, die empirische, gegenstandsbezogene, zeitdiagnostische und dabei geographische aktuelle Forschungen rund um die Soziale Frage, Klassenverhältnisse und Arbeitskämpfe heute einbringen.
Interessensbekundungen mit Titel und Abstract von 100-250 Worten bitte bis spätesten 20. August 2017 an:
Stefanie Hürtgen <stefanie.huertgen@sbg.ac.at>
Bernd Belina <belina@em.uni-frankfurt.de>
Ein Workshop für gemeinsames Reflektieren alltäglicher Praktiken, Positionierungen und Verwicklungen.
Alle, die Lust darauf haben, sich kritisch mit sich und ihrem Geographie-Machen auseinander zu setzen, sind herzlich eingeladen.
Kontakt:
Tobias Schmitt | tobias.schmitt@uni-hamburg.de
Workshop Feministische Politik entfällt!
Liebe Leute,
leider müssen wir Euch mitteilen, dass der Vortrag: „Oh When (the) Women Go Marching In…“, am 26.06. nicht stattfinden kann. Eigentlich wollten wir als Ersatz den Stadtrundgang Heidelberg im Nationalsozialismus anbieten, weil dieser aber schon am Sonntag davor, während des festival contre le racisme stattfindet, verweisen wir lieber auf diesen Termin und laden euch alle ganz herzlich dorthin ein.
Also kommt zum Stadtrundgang Heidelberg im Nationalsozialismus am 25.06.2017. Treffen: 17Uhr, am Brunnen auf dem Universitätsplatz.
Veranstaltet von VNN-BdA im Rahmen des festival contre le racisme
Mit dem Semesterprogramm 2017 geht es am 11.07.2017 weiter. Dann wird das Kollektiv Organgotango eine kritische Weiterlesen (externer Link) →
Prekarität im Akademischen Kapitalismus – Strukturen und Widerstandpotenziale
Unsere Veranstaltungsreihe geht in die dritte Runde und wir bleiben beim Thema Bildung. Diesmal jedoch mit Fokus auf die Arbeitsverhältnisse an den Hochschulen und Universitäten. Die Veranstaltung richtet sich vor allem an Studis und Angestellte im Mittelbau, steht aber für alle Interessierten offen.
Mi 21.06. 18 Uhr, ZEP, Zeppelinstr. 1
Peter Ullrich, Berlin
Die Beschäftigungssituation des nicht-proffesoralen wissenschaftlichen Personals ist hochgradig prekär, die beruflichen Perspektiven sind extrem unsicher und doch sind die >Betroffenen<, die mit Leib und Seele Wissenschaft betreiben (wollen), mit hohem Engagement und Begeisterung forschend und lehrend tätig. Die paradoxe Situation dieser oft als Nachwuchs infantilisierten prekär-mobilen Wissens- Weiterlesen (externer Link) →